Mittwoch, 9. Mai 2007

Die europäischen Wurzeln der Mennoniten

Die Wurzeln der Mennoniten in Europa reichen bis in die Zeit der Reformation zurück. Für die Entwicklung der Mennoniten war in dieser Zeit der Schweizer Ulrich Zwingli, der Leutpriester des Großmünsters in Zürich, von entscheidender Bedeutung.
Er positionierte sich schon in der Zeit um 1520 mit seinen Predigten deutlich kirchenkritisch, in dem er sich gegen Ablasshandel, das damalige Papsttum und den allgemeinen Sittenverfall aussprach. Zur öffentlichen Auseinandersetzung kam es dann im Jahre 1522 als mehrere Zwingli nahe stehende Personen in dessen Anwesenheit Fastenbruch begangen.
1523 kam es durch die erneute Diskussion um die Zehntenfrage zu Konflikten zwischen Zwingli und einigen seiner Gefolgschaft, denen Zwinglis Positionierung in dieser Frage nicht deutlich genug war. Im Herbst 1523 setzten dann die ersten Bilderstürme ein.
1525 kam es zu erneuten Auseinandersetzungen zwischen Reformationsverfechtern und dem Rat der Stadt, diesmal ging es um die Tauffrage. Entgegen eines Ratsbeschlusses führten die Anhänger Zwinglis am 21. Januar 1525 erste Erwachsenen- und Wiedertaufen durch, was ihnen den Beinamen „Täufer“ oder „Wiedertäufer“ einbrachte. Diese und weitere Taufen führten schließlich zu einer starken Verfolgung der Täufer. Auf die Wiedertaufe wurde die Todesstrafe verhängt, im Januar des Folgejahres kam es daraufhin zu ersten Hinrichtungen.
Die seit 1525 stetig zunehmende Verfolgung bedingte eine schnelle Verteilung der Täufer im gesamten Oberdeutschen Raum und 1526 bis in die deutschsprachige Schweiz, Süddeutschland, Tirol, Österreich und Mären hinein und somit auch eine dementsprechende Verbreitung der Gesamtbewegung. In der Folgezeit kam es auf Grund der großen räumlichen Entfernungen aber auch durch inhaltliche Auseinandersetzungen(vor allem über das Verhältnis des Christen zur Waffengewalt zur Durchsetzung seiner Überzeugungen) zu unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb des Täufertums. Einige Strömungen des Täufertums gingen an ihrer revolutionär-gewaltsamen Einstellung zu Grunde.